Pfarrgemeinde Herz-Jesu
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Prediger Flierl

Zu einem weiteren Jubiläumsgottesdienst der Pfarrei Herz Jesu Rosenberg, die in diesem Jahr den 125. Weihetag seiner Kirche feiert, war am 26. Mai 2024 der Tirschenreuther Stadtpfarrer und Regionaldekan Georg Flierl als Festprediger gekommen. Aus Anlass dieses Jubiläums wird bis Oktober monatlich je ein Festprediger einen Sonntagsgottesdienst mitgestalten. Jeder dieser Prediger hat eine besondere Beziehung zu Rosenberg.
So auch Pfarrer Flierl, der zwischen 1987 und 1989 als Kaplan in der Rosenberger Pfarrei tätig war. Der Priester freute sich über die Einladung und schob seiner Predigt voraus, dass es sich um keine Predigt im klassischen Sinne sondern um eine Retrospektive seines Wirkens und der Erlebnisse in Rosenberg handele. Seine Rosenberger Zeit war geprägt unter der intensiven und fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem damaligen und langjährigen Pfarrer Lorenz Hägler. Er lobte die auch für damalige Verhältnisse intensive und erfolgreiche Jugendarbeit in der Pfarrei mit vielen Jugendgruppierungen wie Ministranten, Pfadfindern und KJG. Er erinnerte sich an die Pfarrverbände wie KAB, Kolpingfamilie und Frauenbund, alles wichtigen Stützen eines intakten Gemeinschaftslebens. Auch nach 35 Jahren konnte er sich nach den Ereignissen sogar noch an viele Gesichter der Pfarrangehörigen und sogar bei vielen an deren Namen erinnern.

Pfr. Dr. Donald und Pfr. Georg Flierl

Eine besondere Anekdote hatte er zu berichten, als er sich beim Fußballspiel mit den Ministranten die Achillessehne verletzt hatte. Während seines Aufenthaltes im Krankenhaus wurde mit dem damaligen Poppenrichter Pfarrer Wolfgang Trassl in einem Zimmer untergebracht, der sich zufällig und fast zeitgleich beim Volleyballspiel am Bein verletzt hatte.
Eine besondere Beziehung zu Rosenberg hatte der gebürtige Vilshofener auch durch die Arbeit seines Vaters, der 15 Jahre in der Maxhütte gearbeitet hatte. Während seiner Rosenberger Kaplanszeit schloss sich hier der Kreis durch den Kampf für die Arbeitsplätze, an der sich zusammen mit Pfarrer Hägler beteiligte. In diese Zeit fiel auch der erste Konkurs des Stahlwerks. Er ließ jedoch auch nicht die negativen Seiten der Maxhütte mit starker Luftverschmutzung und gelegentlichem Gestank unerwähnt. In die Zeit Ende der 80er Jahre fiel auch eine erste große Welle von Asylbewerbern, von denen viele im damaligen Gasthof Heldrich untergebracht waren.
Er berichtete auch von dem nachhaltigen Eindruck, den der Tod dreier kurdischer Kinder, die im Sommer beim Spielen in Autowracks auf einem nahegelegenen Grundstück den Ausstieg nicht mehr fanden und bei sengender Hitze im Auto umgekommen waren. Obwohl diese muslimischen Glaubens waren, hatte Pfr. Hägler damals spontan einen Gedenkgottesdienst für die Opfer initiiert.
In den letzten 35 Jahren seit seinem Fortgang habe sich die Welt, Gesellschaft und auch Kirche sehr stark verändert. Aber er bleibe bei seiner Überzeugung, dass der Mensch kein Produkt des Zufalls sei, sondern das Werk eines Schöpfers. Aus dieser Überzeugung gelte es, den Pfingstauftrag wahrzunehmen, und im Auftrag des Herrn Zeugnis zu geben.
Das Jubiläumsjahr gebe wieder neuen Anreiz für eine Intensivierung dieses Sendungsgedankens.
PGR-Sprecher Thomas Ruppert bedankte sich mit einem Körbchen regionaler Spezialitäten beim Prediger.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde der Pfarrgemeinde im Pfarrhof ein Pfarrcafé angeboten, das dieses Mal der Frauenbund vorbereitet hatte. Hier gab es reichlich Gelegenheit für manches persönliche Gespräch mit dem ehemaligen Rosenberger Kaplan.