Pfarrgemeinde Herz-Jesu
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Amtseinführung von Pater Thomas

Saju Thomas Pfarrer von Rosenberg

Seit 1. September 2006 ist es so weit: Die katholische Pfarrgemeinde Herz- Jesu in Rosenberg erhielt einen neuen Vorsteher. Mit Wirkung zum 1.September wurde Pater Saju Thomas durch das Bischöfliche Ordinariat zum Pfarradministrator ernannt.
Pater Thomas ist den Rosenbergern kein Unbekannter mehr, denn seit Ende März diesen Jahres hatte er bereits die seelsorgerischen Aufgaben in der Gemeinde übernommen. Zunächst war nur ein vorübergehender Einsatz in Rosenberg geplant. Doch nachdem er sich durch seine offene Art schon bald Sympathien auf breiter Ebene erworben hatte, entschied man sich in Regensburg, Pater Thomas als offiziellen Seelsorger für die Rosenberger Gemeinde zu berufen.
Das Geburtsdatum könnte für einen Christen nicht glücklicher fallen: Saju Thomas wurde am 24. Dezember 1967 in Kerala in Südindien als zweites von fünf Kindern von Thomas und Cicily Kadapoor geboren. Der Vorname des Vaters wurde auch, indischer Tradition folgend, Bestandteil seines eigenen Namens. Saju Thomas bedeutet im Deutschen so viel wie „Sohn des Thomas“. Nachdem er die mittlere Reife abgelegt hatte, trat Pater Thomas in die Ordensgemeinschaft IMS (indian missionary society) ein. Dieser Orden nimmt nur Männer auf, die bereits Priester sind oder das Priesteramt anstreben. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie im nordindischen Varanasi wurde er 1996 in Uttar Pradesh (Nordindien) zum Priester geweiht. Bis zum Jahr 2000 verbrachte er seine Zeit als Kaplan und später auch als Pfarrer in der Gemeinde Maria Dham (deutsch: Maria Hilf) in Uttar Pradesh. Im Jahre 2001 verlagerte Saju Thomas seinen Wirkungskreis nach Europa: Von 2001 bis 2005 studierte er Theologie in Wien. Neben dem Studium, das er als Magister der Theologie abschloss, betreute er seelsorgerisch die katholische indische Gemeinde in Wien. In der Magisterarbeit befasste er sich mit den Gleichheiten und Unterschieden zwischen Christentum und Buddhismus. Beide Religionen sind in Indien in der Minderheit, wobei die Wurzeln des Buddhismus in Indien liegen.
Seit Beginn des Jahres 2006 ist Pater Thomas im Bistum Regensburg tätig. Seine seelsorgerische Arbeit steht unter dem Motto „Fernstehende näher bringen“. Er möchte, dass in der Pfarrgemeinde jeder seinen Platz findet, auf jede Person komme es an. Die Pfarrei sieht er als große Familie, in der alle willkommen sind. Und so sieht er auch seinen Auftrag darin, immer und für alle offen zu sein, sich um die Sorgen und Nöte, aber auch um die schönen Seiten des Lebens zu kümmern.

Amtseinführung

Mit einem großen Einzug der Ministranten, Fahnenabordnungen und der Geistlichen begann der festliche Gottesdienst zur Amtseinführung von Pfarradministrator Pater Saju Thomas am Sonntag, 17. September 2006. Bis auf den letzten Platz war die Herz Jesu Kirche besetzt. Auch viele Ehrengäste aus Politik und Kirche sind der Einladung gefolgt.

Bis zur Überreichung der Ernennungsurkunde leitete Dekan Walter Hellauer den Gottesdienst. Die Amtseinführung bestand aus zwei zeichenhaften Handlungen: Die Übergabe des Evangeliars mit dem Auftrag das Wort Gottes würdig und recht zu verkünden und der Überreichung der Urkunde, der Beauftragung durch den Bischof für die Seelsorge in der Pfarrei Herz Jesu Rosenberg zum 01. September. In seiner Predigt ging Dekan Hellauer auf die Frage Jesu im Sonntagsevangelium ein: "Für wen halten mich die Menschen?" Er lud jeden einzelnen ein, sich diese Frage zu eigen zu machen und über sein eigenes Jesusbild, die eigene Beziehung zu Jesus nachzudenken. Fürbitten und Gabenbereitung wurden von verschiedenen Gruppen und Verbänden der Pfarrei übernommen.

Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich der Pater Saju Thomas bei Dekan Hellauer für die Amtseinführung und die Predigt, bei den Ministranten, dem Chor unter der Leitung von Helmut Fischer und den Bläsern unter der Leitung von Maria Boßle für die festliche Musik.

Anschließend an den Gottesdienst führte der Kirchenzug zum Kettelerhaus, wo sich der weltliche Teil der Amtseinführung anschloss, zu dem der Pfarrgemeinderat Herz Jesu eingeladen hatte. In seiner Begrüßung dankte der Sprecher des Pfarrgemeinderates Richard Beer allen Gästen, besonders den Ehrengästen für ihr Kommen und ihre Solidarität mit der Pfarrgemeinde Herz Jesu Rosenberg. Passend zum Beginn des Schuljahres überreichte er dem Pfarrneuling Pater Saju Thomas eine Schultüte mit symbolischen Geschenken: So stehen Salz und Brot für die Gastfreundlichkeit im Pfarrhaus. Ein kleines Auto für den anzustrebenden Führerschein. Ein Stadtplan für die Ortskenntnis. Ein Wörterbuch deutsch-oberpfälzisch um möglichst schnell die Sprache der Pfarrkinder zu verstehen.

Der evangelische Nachbarpfarrer Dr. Roland Gierth freut sich auf eine gute und enge Nachbarschaft, in der Nahtstelle zwischen evangelischen und katholischen Christen. Für die Zusammenarbeit wünschte er Gottes Segen.

Für Bürgermeister Gerd Geismann ist es ein Tag der Freude für Herz Jesu Rosenberg und die Stadt, wenn ein neuer Pfarrer in sein Amt eingeführt wird. Das sei auch daran zu merken, dass viele Gäste der Einladung zur Amtseinführung gefolgt sind, der Landrat mit Gattin und viele Kreis- und Stadträte. Besonder freut ihn, dass Pater Saju Thomas auch rege am öffentlichen Leben teilnimmt, so zum Beispiel an der Rosenberger Kirwa. Als Geschenk überreichte er einen Blumengruß aus der Stadtgärtnerei und einen Gutschein vom Werkhof.

Landrat Armin Nentwig ermunterte Pater Saju Thomas auf seine Rosenberger Heimat stolz zu sein und drückte seine Freude über den festlichen und bewegenden Gottesdienst aus. Er lud den neuen Seelsorger ein, sich an seinem neuen Wirkungsort wohl zu fühlen und wird als Geschenk ein Landkreisbuch überreichen.

In seinem Schlusswort dankte der neue Seelsorger allen Rednern, für ihre ermutigenden Worte, ihr Interesse und ihre Hilfsbereitschaft.

Seinen besonderen Dank sprach er Dekan Walter Hellauer aus, der ihn seit dem Dienstantritt am 28.03. mit Herz und Verstand sehr unterstützt und geholfen hat. Ohne diese Unterstützung wäre die Seelsorgearbeit nur schwer möglich gewesen.

Seinen Dank sprach er auch der ganzen Pfarrgemeinde mit ihren Verbänden und Gruppen für die herzliche Aufnahme in der Pfarrei aus. Seinen Mitarbeitern im Pfarrhof, der Kirchenverwaltung sowie dem Pfarrgemeinderat dankte er für die gute Zusammenarbeit. Einen Gruß richtete er an seine Freunde aus Pattersdorf und Straubing die zur feierlichen Amtseinführung gekommen waren. Für einen festlichen Rahmen sorgten die Blechbläser St. Marien unter der Leitung von Maria Boßle.