Pfarrgemeinde Herz-Jesu
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Pfarrfest & Verabschiedung

Wie jedes Jahr feierte die Pfarrgemeinde Herz-Jesu Rosenberg am Sonntag nach dem Sulzbacher Altstadtfest sein Pfarrfest. Nach zweijähriger Coronabedingter Abstinenz wurde das Fest heuer unter einem besonderen Stern begannen: Pfarrer Saju verlässt nach 16 Jahre Wirken in Rosenberg die Pfarrei und wird im September eine neue Stelle im niederbayerischen Rottenburg an der Laaber antreten.

Der Gottesdienst am Sonntagvormittag stand dadurch vor allem auch im Zeichen des Abschiednehmens. Denn bevor der Wechsel der Pfarrstelle zum 1. September ansteht, wird Pfarrer Saju zu einem vierwöchigen Urlaub in seiner indischen Heimat Kerala aufbrechen, um dort noch mal Kraft für die neue Aufgabe zu tanken. Den August über wird er zwar noch in Rosenberg seiner Arbeit nachgehen, die Vorbereitungen für den Umzug werden jedoch einen Teil seiner Zeit in Anspruch nehmen.
Bannerabordnungen von Frauenbund, KAB, Pfadfindern und der Kolpingfamilie sowie der Spontanchor der Pfarrei trugen zum festlichen Ambiente des Gottesdienstes bei.
„Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige“, mit diesen Worten aus dem Lukasevangelium begrüßte Pfarrer Saju zum Beginn des Festgottesdienstes auf der Wiese des Rosenberger Kettelerhauses die zahlreichen Gottesdienstbesucher und Gäste.
Der Pfarrer sprach von einer „Feier der Danksagung“, die es nach so langer Zeit des pastoralen Wirkens an diesem Ort zu begehen gelte.

Auf dem Podest der Kettelerwirtschaft war ein Altar aufgebaut worden

Der Kirchenchor bereicherte mit erfrischenden Liedern

Zunächst zeichnete der Geistliche seinen Lebensweg bis heute nach. Geboren und aufgewachsen im indischen Bundesstaat Kerala hatte er vor 26 Jahren die Priesterweihe empfangen. Danach siedelte er bald nach Europa über, wo er zunächst 4 Jahre in Wien studierte und seelsorgerisch tätig war, bevor er ab 2005 als Springer und Aushilfe in der Diözese Regensburg Anstellung fand. Der Ruf, in der Pfarrei Herz-Jesu tätig zu werden, erreichte ihn spontan am 28. März 2006. Saju Thomas hatte sogar den genauen Zeitpunkt noch in Erinnerung. Zunächst sollte er die Pfarrei nur interimsweise leiten. Doch schon bald hatte er sich Sympathien erworben und der damalige Pfarrgemeinderat unter ihrem Sprecher Richard Beer sprach sich im Regensburger Ordinariat für den Verbleib des Priesters in Rosenberg aus. Dass daraus 16 Jahre wurden, konnte damals noch niemand ahnen. Er zeigte sich dankbar, hier so lange bleiben zu dürfen. „Ich bin mit offenem Herzen gekommen, Ihr nahmt mich auf“. Er verstehe sich als Gastarbeiter Gottes, der dorthin geschickt wird, wo er gebraucht werde. „Ich kam als Fremder, gehe als Freund“, zeigte sich der Geistliche wehmütig.
In den 16 Jahren seines Wirkens wurden viele kleine und große Projekte in Angriff genommen. So wurde z.B. das Johannesfeuer auf dem Schloßberg wiederbelebt, Gipfelmessen auf dem Schlackenberg abgehalten, regelmäßig Pfarrcafés veranstaltet und diverse Segnungsgottesdienste angeboten. Aber auch im technisch organisatorischen Bereich mussten bei den Liegenschaften so einige Herausforderungen gestemmt werden, allen Voran die Renovierung des Wirtschaftsbereiches im Kettelerhaus, die neuen Parkplätze oder die technischen Ausstattungen der Pfarrkirche.

Pfarrer Saju war sichtlich erfreut

Er dankte vielen Helfern, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Entscheidern in seiner Predigt namentlich. Dazu gehörten auch die politischen Entscheidungsträger der Stadt Sulzbach-Rosenberg, vertreten durch die anwesenden drei Bürgermeister, sowie auch die geistlichen Vorsteher der Rosenberger Johanneskirche, mit denen er in den letzten 16 Jahren zusammenarbeiten durfte. Er lobte das gute ökumenische Miteinander, das bereits mit Pfr. Gierth bestand und durch Pfr. Markert weitergeführt wurde. Der Dialog der Religionen sei ihm besonders am Herzen gelegen, hierzu hatte er auch mehrfach Veranstaltungen organisiert. Bei der katholischen Erwachsenenbildung hatte er sogar viele Jahre Yogaunterricht angeboten.
„Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne“ zitierte der Geistliche aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse, dessen Eltern als Missionare zu Indien eine besondere Beziehung hatten. Hesses Mutter war sogar in Indien geboren.
Abschließend lud der Geistliche die Anwesenden zu gelegentlichen Besuchen an seiner neuen Wirkungsstätte in Rottenburg an der Laaber ein. Die Pfarreiengemeinschaft mit 22 Kirchen und Kapellen ist ungleich größer als Rosenberg und stellt für den Pfarrer eine große Herausforderung dar, wofür er die Gemeinde um ihr Gebet bat.

Grußworte und Abschiedsgeschenke, hier von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat

Am Ende des Gottesdienstes überbrachten zahlreiche Gäste persönliche Grußworte und Abschiedsgeschenke, allen Voran Dekan Dr. Christian Schulz. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und verglich sich mit ähnlicher Situation. Beide seien aus der Fremde gekommen und in der Oberpfalz heimisch geworden. Neben einem Geldgeschenk brachte er Bücher zum Thema „Kath-Kurs“ zur geistigen Erbauung und Vertiefung des Glaubens mit. Schöne sakrale Gebäude gebe es viele, aber sie seien nur wenig wert, wenn sie nicht mit Leben gefüllt werden.
Bürgermeister Michael Göth überbrachte die Grüße der Stadt Sulzbach-Rosenberg und des Stadtrates. Er betonte dabei die freundschaftliche Beziehung, die in den vielen Jahren der Zusammenarbeit gewachsen sei. „Vergiss Rosenberg nicht und vergiss Sulzbach-Rosenberg nicht“ gab er ihm mit auf den Weg.
Die Vertreter der ökumenischen Sozialstation und Tagespflege, Günther Koller, Brigitte Riederer und Katharina Morgenstern bedankten sich ebenfalls für die Zusammenarbeit. Von den 3 Säulen der Kirche - Gottesdienst, Verkündigung und Bruderdienst - sei Pfarrer Saju besonders letzterer besonders am Herzen gelegen.
Den Dankes- und Segenswünschen schlossen sich die Vertreter der katholischen Verbände der Pfarrei jeweils mit einem eigenen Grußwort an. Für die Pfadfinderschaft sprach Helmut Richter, für den katholischen Frauenbund Kerstin Aufschneider, für die Kolpingfamilie Thomas Gebhardt, für die KAB Martin Paulus.
Die evangelische Nachbargemeinde, vertreten durch Kirchenvorstand Michal Kohl, überbrachte ebenso Dankesworte und ein kleines Geschenk.
Einigen Mitarbeitern der Lebenshilfe war es ebenso ein Bedürfnis, zum Abschied und Dank ein Gedicht vorzutragen.
Zu guter Letzt verabschiedeten sich Kirchenpfleger Michael Hering sowie Pfarrgemeinderatssprecher Thomas Ruppert mit eigenen Gedanken über die gute Zusammenarbeit vom Gemeindevorsteher. Als Geschenk für das leichte Gepäck, aber mit großem Erinnerungsfaktor, hatten sie einen Videozusammenschnitt mit Grußbotschaften verschiedener Pfarreimitglieder vorbereitet.

Auszug mit Bannern und Ministranten

Der Menschenkicker gehört zum Pfarrfest

An den Gottesdienst schloss sich ein gemeinsames Mittagessen an. Am Nachmittag war wieder ein Festprogramm in bewährter Weise angesagt. Neben der Verpflegung durch Kaffee und Kuchen, Bratwürsten und kühlen Getränken hatte es wieder Kinderbelustigungen wie Hüpfburg, Schminken oder Rosenburgschiessen gegeben. Aber auch der Menschenkicker durfte nicht fehlen.
Die Kinder des Kneippkindergartens bereicherten die Anwesenden mit einer Einlage. Musikalisch wurden die Gäste von der Gebenbacher Blaskapelle unterhalten. Leider hatte es der Sommer fast zu gut gemeint, so dass manche Besucher ob der großen Hitze bald wieder den Heimweg antraten. Bleibt noch zu erwähnen, dass wieder viele Pfarreimitglieder ehrenamtlich und unentgeltlich zum Gelingen des hervorragend organisierten Festes beigetragen hatten.